Die Möglichkeiten die Gesundheit zu pflegen und gesund alt zu werden, wurden in China von Alters her erforscht und gepflegt. Mit dieser Methode, die Bewegung und äußere Ruhe, Konzentration und Vorstellungkraft verbindet, nähren wir die Lebensenergie (qi), beeinflussen Vorgänge in unserem Körper wie Verdauung, lassen den Atem tiefer werden , die Gedanken zur Ruhe kommen, lösen Verkrampfungen und finden einen neuen Rhythmus. Erkrankungen können günstig beeinflusst werden, z .B. Rheuma, Schmerzen, Migräne oder Asthma.
Qigong wird in China seit ca. 5000 Jahren praktiziert - zur Erhaltung der Gesundheit und zur Selbstheilung. Archäologische Funde aus dem im Jahre 168 v. Chr. verschlossenen Grab von Mawangdui zeigen auf einem Seidentuch Darstellungen von Übungen, die wir heute noch praktizieren, z.B. „8 Brokate“ oder "Spiel der Fünf Tiere". Qigong heißt erst seit Anfang des 20. Jahrhunderts so, früher, hieß es „Übungen zum Leiten und Dehnen“ Man könnte Qigong auch als Selbstakupunktur bezeichnen.
Viele der heute noch angewandten Übungen sind in dem so genannten "Inneren Klassiker des Gelben Kaisers" beschrieben. Dieses älteste medizinische Lehrbuch Chinas wird dem mystischen gelben Kaiser zugeschrieben, der Mitte des dritten Jahrtausends vor unserer Zeit regiert haben soll. Dieses umfassende Buch beinhaltet außerdem den theoretischen Hintergrund der damals bekannten Medizin und gibt Ratschläge für die Harmonisierung des Alltags, sowie eingehende Anweisungen für Akupunkteure.
Qigong wurde sowohl in Familien traditionell weitergegeben als auch in Klöstern kultiviert. Aus diesem Grund gibt es Qigong-Übungen, in die Daoistische und Buddhistische Philosophie eingeflossen ist. In der VR China gab es sowohl Zeiten, in denen Qigong gefördert wurde, aber auch unter sehr kritischer Beobachtung und auch Verfolgung stand. Vielfach trifft man insbesondere ältere Übende morgens in den Parks. Qigong bildet die Wurzel verschiedener Kampfsportarten. Qigong lehrt, die Energie wahrzunehmen, sie zu stärken, gezielt zu leiten und einzusetzen.
Alter und körperliche Kondition spielen keine Rolle.
Schon Kleinkinder ahmen die Qigong übende Mutter nach. Kindergartenkinder können einfache Qigong-Übungen selbstständig praktizieren. Auch auf der anderen Seite der Altersskala gibt es keine Grenze: Es gibt spezielle Qigong-Kurse für Menschen in Altersheimen und für Behinderte.
Die Übenden kommen (wieder) in Kontakt mit ihrem Körper und nehmen sich anders wahr. Sie lernen ihre Grenzen kennen, gleichzeitig erleben sie, dass sie noch lernen können und ihre Bewegungen geschmeidiger werden im Laufe des Übungsprozesses. Das verhilft zu neuem Selbstbewusstsein.
Sehr hilfreich ist Qigong auch für übergewichtige Menschen, insbesondere auch Kinder, die keinen Sport treiben wollen, weil sie immer Misserfolge erleben. Sie entdecken durch Qigong ihren Körper und bekommen Freude an der Bewegung, die keinen Normen oder Schönheitsidealen entsprechen muss.
Die drei Anwendungsbereiche von Qigong-Übungen (nach Prof. Belschner, Oldenburg) :
Klarheit der Gedanken und eine gute Konzentrationsfähigkeit sind ebenso willkommene Resultate. Der Mensch erlebt sich eingebunden zwischen Himmel und Erde. Qigong fördert unter ganzheitlichen Aspekten die Gesundheit. Es wirkt prophylaktisch bei zahlreichen Zivilisationskrankheiten. Durch regelmäßiges Praktizieren von Qigong werden die Selbstheilungskräfte aktiviert.
Lange bevor der menschliche Organismus Symptome oder sog. Krankheiten entwickelt, ist die chinesische Medizin in der Lage, den Zustand der Konstitution zu erfassen und ausgleichend einzuwirken, so dass eine bevorstehende Erkrankung abgewendet werden kann.Qigong löst als ganzheitlich wirkende Bewegungstherapie Blockierungen im Energiefluss (in den Leitbahnen). Damit ist die Basis bereitet, auf der Körper, Geist und Seele zur Entfaltung kommen. Hierher gehört auch der therapeutische Einsatz von Qigong.
Für mich ist der wichtigste Aspekt des Qigong-Übens, dass es eine Möglichkeit darstellt, Verantwortung für sich selbst und die eigene Gesundheit zu übernehmen und diese nicht mehr an irgendeine/n TherapeutIn zu delegieren. Das fördert auch die Bereitschaft, Qigong als Weg anzunehmen.
Die Erfahrung hat gezeigt, daß man zu Beginn des Qigong-Weges eine/n LehrerIn braucht. Das alleinige Lernen aus Büchern und von Videos kann die Anleitung und Korrektur der Körperhaltung und Bewegungsabläufe durch eine/n ÜbungesleiterIn nicht ersetzen; sie ist notwendig um unerwünschten Wirkungen vorzubeugen.
Im Vordergrund des Qigong-Unterrichts steht zunächst das Erlernen einer Bewegungsform. Wird diese beherrscht, gelingt es leichter durch die langsamen, fließenden Bewegungen und die Konzentration auf das Dantian (Energiefeld im Bereich des Nabels), in der älteren Literatur auch manchmal als Zinnoberfeld bezeichnet) innere Ruhe zu erreichen .
Methoden des Qigong Yangsheng, die ich unterrichte:
Die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Therapie ist die Offenheit und Bereitschaft der Übenden, sich auf etwas Neuartiges einzulassen und selbst zu üben.
Das hängt vom Ziel ab, das Sie erreichen wollen. Manche Gesunde, die nur einfach etwas für sich tun wollen, kommen einmal wöchentlich in eine Übungsgruppe und profitieren davon.
Wer wirklich zur Ruhe kommen oder eine Verbesserung gesundheitlicher Beschwerden erreichen will, braucht mehr Zeit zum Üben. Ich empfehle mit täglich 5 – 10 Minuten zu beginnen, das ist gut in den Tagesablauf zu integrieren. Ich habe erlebt, dass Menschen mit schwereren Krankheiten auch sehr intensiv üben, bis zu einer Stunde täglich, weil dann der Erfolg schneller eintritt und besser gehalten werden kann.
Es unterstützt und fördert
Bei korrektem Üben sind bei Qi Gong keine unerwünschten Wirkungen zu erwarten.
Es ist ratsamqigong unter anletung zu erlernen, denn wenn gewisse Regeln nicht beachtet werden, können unerwünschte Wirkungen wie z.B. Schwindel, Fülle im Kopf oder Brustbreich und Kopfschmerzen auftreten. Entsprechende Bücher und Videokassetten können Ihnen dabei helfen, sich auf das Thema einzustimmen und später zu Hause selbständig weiter zu üben, ersetzen aber keinesfalls die fachkundige Anleitung.
Qigong darf nicht während einer akuten Psychose geübt werden, da sich der Zustand verschlimmern kann. Menschen, die wegen einer Psychose behandelt werden und keine akuten Krankheitszeichen haben, müssen die KursleiterIn informieren, da für sie besondere Regeln beim Üben zu beachten sind. Es kann durchaus auch sein, dass ein/e ÜbungsleiterIn die Teilnahme dann ablehnt zum Schutz des Betroffenen. Während der Schwangerschaft müssen bestimmte Übungen angepasst werden, da es sonst unter Umständen zu einer Fehlgeburt kommen kann. Ebenso ist es wichtig, die Übungen bei hohem Blutdruck anzupassen.